Viel Dancefloor aber auch nicht zu repetetiv. Viel Nostalgie aber auch ne Erweiterung. Recht cool. Alan Palomo von NEON INDIAN hat auch seine Griffel im Brei.
In einem Wort: Zütni.
FLEET FOXES - HELPLESSNESS BLUES
Zurück mit einem zweiten großartigen Album. Diesmal im Sommer angesiedelt und durchaus Metropolenpotential.
JOHN MAUS - WE MUST BECOME THE PITILESS CENSORS OF OURSELVES
Drakula-Elektro-Hochzeit. Robodrakula feat. Frankenbot. Graf Galacto im Interstellarium. The Dead Zone. Wie auch immer, dieser Wurmloch-Shit hats in sich. Vernebelt verhallende Vocals, wie durch die Mikrowelle empfangen und doch von musikalischer Klarheit. Der flüchtige Schmerz der 80s Soundtracks, Punk, Moroder, all das vereint, was Robocop hören würde. Released wird glaub ich nächstes Monat.
JOHN MAUS - We must become the pitiless censors of ourselves
Es ist soweit: Schwubbelnder 80er Sound in radikal-mysteriöser Popkutte from way beyond. They call him a believer
Nicht ganz so viele spirituelle Gothtracks wie aus dem Vorgängeralbum, das die Betitelung "Creepy" wirklich noch verdient hat. Aber dafür auch keine so spannungsgeladenen Übergänge, die wirklich noch überraschen und einen vom Hocker blasen. Keine weiteren Plattitüten mehr, Purple, deine Intellektanalyse will ich hören: http://1800mb.com/download-convert/?url=..._-_tenebrae.mp3
Ich find es geil, aber purple brauchst du damit nicht kommen
Einfache Akkorde basierend auf Moll-Dur-Skalen, 1-4-1-5-Progressionen...Das ist dem zu banal.
Das sind 1-4-5-Progressionen, oder? Aber mir gings vorallem um den Umschwung, den Purples Komponisten mit minutenlangem Aufbau vorbereitet hätten, wo Maus das volle "Didnt see it coming"-Potential ausschöpft.
Purples Komponisten bzw. Schönberg, Webern, Berg haben sich ja von jeglichen Tonalitäts-Fesseln befreit, dass kann man deshalb schlecht mit den Teilen von Maus vergleichen.Die Musik von Maus wäre einem Schönberg wahrscheinlich auch viel zu repetiv und zu altbacken.
Im Endeffekt schöpfen auch gerade diese 12-Ton-Musiker aus dem vollen; bei Wiki steht etwas von c.a einer halben Million möglicher 12-Tonreihen !!! Aber das könnte uns Purple himself wohl am Besten erläutern...genauso welcher Kadenz die "Maus"-Fuge folgt.
Original von Dr.Zaius
bei Wiki steht etwas von c.a einer halben Million möglicher 12-Tonreihen !!! Aber das könnte uns Purple himself wohl am Besten erläutern...genauso welcher Kadenz die "Maus"-Fuge folgt.
Die Funktion einer Zwölftonreihe ist eigentlich relativ simpel: Man beginnt mit einem Ton (Bspw.: C); dieser Ton darf erst wieder auftreten, nachdem alle anderen zwölf Halbtöne verwendet wurden. Im Falle des verwendeten C sähe eine mögliche Reihe also so aus: C-Cis-D-Dis-E-F-Fis-G-Gis-A-Ais-H-(C). Genauso kann eine Reihe jedoch auch mit einem D, F oder H beginnen, es gelten immer die gleichen Regeln. Dann gibt es noch einige Varianten: Den Krebs, die Reihe rückwärts, die Umkehrung (Vertauschen der Intervalle) und die Krebsumkehrung, die beides beinhaltet. Schönberg selbst hat sich mit der Zeit allerdings mehr Freiheiten gestattet. Als Beispiel habe ich mal hier die Reihe aus dem ersten von Weberns drei Gesängen nach Hildegard Jone (op.23) eingefügt: F-G-E-Es-H-D-B-Ges-C-A-Cis-Gis. Webern geht übrigens sehr streng mit den Reihen um, wie die Gesänge zeigen:
Original von Bogus
(...)"Didnt see it coming"-Potential ausschöpft.
Findest du, dass ist ein Qualitätsmerkmal von Musik? Höre zudem mal etwas von Anton Webern, z.B. die Bagatellen, op.9. Die sind so kurz, dass Webern gar nicht anders agieren kann.
__________________ ...Now unleashes Dustin Hoffman in Straw Dogs
Nein ein Qualitätsmerkmal ist das sicher nicht. Wenns nach mir geht, gibt es das eine Qualitätsmerkmal für gute Musik gar nicht. Für mich sind zB die vielen verschiedenen Klangfarben, Klangsphären und Klangphantasie ein wesentlicher Qualitätsfaktor. In der Klassik wird auf Instrumenten gespielt, die schon seit Jahrhunderten so klingen. Nothing new to me. Nicht, dass man diesen Instrumenten keine unterschiedliche Wirkung entnehmen kann, aber irgendwann ist man dann am Limit. Da find ich sowas hier viel erfrischender und wenns noch so simpel und repetetiv aufgebaut ist.
Der Eine gibt sich stur, wie resisent gegenüber jedweder Form von zeitgenössischer, nonakademischer und "synthetisch" erzeugter Musik etc.
Obwohl er von dieser, und das unterstell ich mal, nur den kommerziellen, wie banalen Bodensatz aus der Glotze kennt.
Der Andere sieht in der klassischen Musik ein Dogma-Ghetto, das von mottenzerfressenen Kultur-Mumien und tuntigen Besserwissern bevölkert wird, die ihm die Spaßbremse aufzwingen wollen.
Zitat:
Original von Bogus
In der Klassik wird auf Instrumenten gespielt, die schon seit Jahrhunderten so klingen. Nothing new to me. Nicht, dass man diesen Instrumenten keine unterschiedliche Wirkung entnehmen kann, aber irgendwann ist man dann am Limit.
Erst purples Verweigerungshaltung und seine total hanebüchene Theorie von einer "Neuen Oberflächlichkeit" und jetzt so ein, in meinen Augen, Klischeezeugs.
Für mich ist die klassische Musik einfach nur universell, quasi Musik in Reinform, und genauso wichtig wie Jazz, Elektronische Musik, Soul oder Rock. Warum sollte man sich einschränken? Ein Mahler vermittelt mir eine ganz andere Gefühlswelt, als ein Bill Evans, Ennio Morricone oder Aphex Twin.
Die Harfe oder die Oboe sind herrliche Instrumente, deren Klang schon seit mehreren tausend Jahren durch die Welt schwingt, jetzt einfach zu behaupten das wäre alter Käse halte ich für snobisch.
Und die Instrumente klingen nicht seit Jahrhunderten gleich: Keine Sau weiss wirklich gesichert, wie sich z.B Barockmusik im Original angehört hat. Deshalb gibt es ja auch die HIP-Bewegung in der Klassik, die alles daransetzt, alte Meister so authentisch wie möglich erklingen zu lassen.
Was man mit Granularsynthese etc. heute so machen kann ist schon erstaunlich, trotzdem hat es sich langsam ausgeschöpft. Ich bin zwar kein Physiker, aber ich behaupte mal das man alles Hörbare schon gehört hat
und im Endeffekt orientiert sich sowieso alles im Synthbereich an Naturgeräuschen bzw. man versucht, mit Hilfe von Klangsynthese, Instrumente nachzuahmen. Die Soundlibrarys sind doch auch i.d.R immer nach Instrumentgruppen sortiert: String, Brass, Flute etc.
Zaius du spitzfindiger Streitschlichter. Ich weiß ja nicht, wie sehr die "NEUE Musik" schon an ihre Grenzen stößt, aber andersrum, wieso sollte man denn heute noch komponieren, wie ein Händel oder ein Wagner? Vielleicht anlässlich einer Jubiläumsfeier, aber das entspricht doch einfach nicht mehr unserer Zeit. Ich hör die Beatles gern, aber wieso sollte jemand heute wie die Beatles komponieren. Das wird doch eh nicht mehr besser. Sowas ist regressiv. Die HIP-Bewegung ist dann so ein Esoschrott. "Wir fühlen, dass es sich so angehört haben muss". Ich wunder mich halt, warum wenn von ernster Musik hier so geschwärmt wird nicht auch mal mit was modernem argumentiert. Na schön, nehm ich so hin.
Aus dem Barock sind aber sehr wohl bereits Stücke überliefert. Und die Harfe ist ein schönes Instrument, aber im Orchester des 18. bis 20. Jhd ein alter Käse.
Es gibt doch Massen von Menschen die diese Musik hören, warum sollte man dann so nicht auch noch komponieren dürfen. Versteh ich einfach nicht!
Die Musik von Beethoven oder Wagner ist doch ein wertvolles kulturelles Erbe. Darin steckt größtmöglicher künstlerischer Ausdruck...diese Menschen waren Genies, die aus dem Nichts etwas Neues erschaffen haben.
Es besteht auch ganz einfach ein enormer Niveauunterschied zwischen "Tristan & Isolde" und einem Track von z.B dem nächsten Elektronica-Posterboi. Dilletantismus, Spaß, Spiel & Party...alles super, aber Professionalität, echte Meisterschaft und erarbeitetes Wissen/Können dürfen deshalb nicht verdrängt werden.
Ein Stockhausen hat jede Disziplin der Musik gemeistert, bevor er seine elektronischen Experimente gemacht hat und seine Experimente hatten Methode. Nix einfach Knöpfchen drehen, Kippschalter kippen und "Ach, wie schön"...das hatte Hand und Fuss. Gleiches gilt für Cage, Reich und Glass.
Niemand hat hier von Stilstand oder so gesprochen...neuartige elektronische Musik ist wichtig und der Glanzstücke werden sich noch etablieren, aber man kann doch beides hören; die alten Meister und die neuen Wilden. Man kann doch fortschrittlich sein, die Tradition pflegen und sich einen kindlichen Dilletantismus bewahren.
Ich seh ein, man soll so komponieren dürfen. Aber es macht für mich nicht viel Sinn. Man hinkt so seiner Zeit hinterher. Es geht ja nicht darum diese Musik zu hören. Ich hör liebend gern Musik aus anderen Generationen. Gibt da auch immer noch fremde Gewässer mit anderen Perlen für mich, aber es geht ja ums Komponieren. Einem Zeichner würde ich auch nicht empfehlen wie in den 70s zu malen. Er soll das beherrschen, gern, aber dann nicht in einer Epoche hängen bleiben, wenn man nicht vor hat sie zu bereichern oder neu zu erfinden.
Um ehrlich zu sein, diese behinderte Diskussion versaut mir langsam den Spaß an Musik. Why can't we all just get along!!!
Ich bin schon die ganze Zeit auf Web-Suche nach einem total neuartigen und abartig innovativem Klangbrett, dass ich Bogus um die Ohren hauen kann; bis jetzt ergebnisslos.
Was ich finde sind u.a Krachkulissen aus atmosphärischen Störgeräuschen und sonstigen Soundartefakten, artsy-fartsiges Improvisieren auf selbstgebauten Instrumenten, die wie ne kotzende Katze klingen oder zieloses Kurzschliessen von irgendwelchen elektronischen Klangerzeugern, dass sich anhört als würde der Folterdroide aus Jabbas-Palast, einer R2-Einheit die Schaltkreise rausbrennen. Irgendwie alles ganz witzig, aber nichts grundlegend Neues und nichts was mich wirklich beeindruckt hat.
Vieleicht muss man dieses Zeug erst mit Backpulver und Ooze aufkochen, aber bis jetzt ist es einfach noch nicht soweit, dass es mit Beethovens 9., Walgesängen oder nem Song von J.Maus in den Ring steigen kann.
Man hats ja immer befürchtet. Ein 90s Revival. Das schlimmste aller Musikjahrzehnte. Macht keinen Sinn mehr es zu verleugnen.
David Bowie - Low
Ein synkretisches Meisterwerk. Der Opener fackelt nicht lang und schießt gleich ne ganze Salve los, ohne Zündschnur.
Motion Sickness of Time Travel - Luminaries & Synastry
Meditativ beschäftigte Synthies die im Raumzeitkontinuum verloren gegangen sind.
Syd Barrett - An Introduction to Syd Barrett
Schönes aufwändiges Gesamtbild von David Gilmour persönlich zusammengestellt. Mit Songs die am Rande der Schizophrenie entstanden. Armes Genie. Gibt allerdings zwei drei Songs, die ich unbedingt auf die Platte getan hätte. Gil aber nicht.
T Rex - Electric Warrior
Der Glamrock-Prototyp. Verstaubt, aber immer noch supersexy. Musik für Diskoelfen.