Jazz for Playboys ist zwar kein eigenständiges Album sondern nur eine Sammlung von bekannten Stücken, die Winding in seiner Combo oder mit der Playboy Band gespielt hat. Dennoch ist diese sehr günstige CD äußerst empfehlenswert, da die Qualität, wie üblich bei Jazz Club sehr gut ist und man einen Eindruck vom Schaffen Windings bekommt. Nebenbei erlebt man ein paar großartige Improvisationen von einem der größten Jazz Posaunisten überhaupt, in denen er seine Fertigkeiten unter Beweis stellt. Meine Favourites auf dieser CD sind eindeutig Watermelon Man, I'm Your Bunny, Bossa Nova, Mini-Skirt und Stella By Starlight. Gerade für Bogus eine Empfehlung um sich an Jazz heranzutasten. Von mir gibt's 9/10.
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"Malaguena"
arrangiert von dem Saxophonisten Bill Holman, gespielt von der Kenton Big Band, die ja eher progressiver ausgerichtet ist. Das müsste doch was für Zaius sein!
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mr.Purple: 25.05.2010 21:56.
Ich bin jetzt nicht der große BigBand-Fan (mag eher Ouintets etc.) und steh auch eher auf den Hardbob-Sound der 60s, aber Kenton ist natürlich ein household Name...Ist in deinen Ohren natürlich ein Sakrileg, aber ein guter Freund von mir hat viele Kenton-Stücke als Samplequelle benutzt.
Die Sechziger sind für mich die beste Ära des Jazz, der Befreiungsschlag und danach war alles so schön frei und ungezwungen....
Dieses ganze Fusion Zeugs fand ich immer geil: Return to Forever , Mahavishnu Orchestra, Weather Report und wie sie alle heißen
In den Sechzigern lag der Fokus der Unterhaltungsmusik ja auch schon nicht mehr auf den Big Bands bzw. Combos, auch wenn sich das schon in den 50.ern angedeutet hat.
Wie siehts denn bei dir mit Klassik aus?
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...die schwarzen Musiker haben sich ihre Musik halt zurück geholt, und das war auch gut so, die weissen Musiker (gibt Ausnahmen wie Gil Evans) haben den Sound in der Regel immer nur kopiert und verwässert... Dixieland und Swing sind für mich einfach nur ein lahmer Abklatsch, stumpfe Unterhaltungsmusik, die schwarzen Musiker wurden regelrecht beklaut, deshalb ist die Musik für mich ein Beleg für den Rassismus a.d...wirklich gut finde ich aus der Zeit nur so Sachen wie Billie Holiday und Lester Young. Jazz ist nicht einfach nur Unterhaltungsmusik, sondern eine Philosophie die auf Rhythmus und Improvisation basiert, Musik die sich jeden Einfluss krallt und ihn einbaut..
Ich habe mir kürzlich mal die neue Miles Davis-Biographie durchgelesen, die wirklich empfehlenswert ist, dazu ein bisschen was aus Kind of Blue gehört, wunderbar. Aber jetzt zu einem meiner großen Favoriten: http://www.youtube.com/watch?v=z4PKzz81m5c
Chet Baker ist einer der größten Jazz-Trompeter, der angeblich sogar Charlie Parker dazu gebracht hat, zu Miles Davis zu sagen: "There's a young cat on the West Coast who's gonna eat you up".....
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mr.Purple: 28.11.2010 00:17.
Original von Mr.Purple
Ich habe mir kürzlich mal die neue Miles Davis-Biographie durchgelesen, die wirklich empfehlenswert ist, dazu ein bisschen was aus Kind of Blue gehört, wunderbar.
Ich kenn nur die Autobiographie, und das war ziemlich zäher Stoff.
Tja, der Miles war schon ein arroganter Hitzkopf, aber auch ein Genie und Kind of Blue gehört sowieso ins Regal. Leider kann ich mit diesen Fusion-Scheiben nach "Bitches Brew" nichts mehr anfangen. Selbst mit Bitches Brew hab ich so meine Probleme, dass ist zwar total innovativer Shit, aber Miles Hornplay wirkt irgendwie deplaziert.
Chet Baker ist einer der größten Jazz-Trompeter, der angeblich sogar Charlie Parker dazu gebracht hat, zu Miles Davis zu sagen: "There's a young cat on the West Coast who's gonna eat you up".....
Das ist ohne Frage, neben Gillespie und Davis, der beste Jazz-Trompeter! Hat sich ja leider auch mit Drogen abgeschossen.
Ein Album was ich auch sehr groß finde ist "Speak no Evil" von Wayne Shorter.
Wayne Shorter ist ja eher als der größte Sopransaxophonist bekannt, aber am Tenor ist er auch spitze. Wenn man dazu noch Hancock, Elvin Jones, Hubbard und "my favorite bassplayer" Ron Carter nimmt, kann es nur sehr gut werden.
Zu meiner Schande besitze ich gar nicht sonderlich viele Miles Davis CD's, Kind of Blue ist aber mein Favorit. Die guten oder extrovertierten Musiker sind im übrigen meistens arrogant, aber ich finde das ist für Berufsmusiker auch eine sehr nützliche Eigenschaft. Auf dem Saxophon ist, denke ich, Stan Getz mein Favorit, der auch mit Baker gespielt hat und eine ähnliche Karriere hingelegt hat. Mein favorisierter Posaunist ist wohl (immer noch) Kai Winding, einer der nahezu alle verschiedenen Jazzstile miterlebt hat; in der Big Band von Stan Kenton, als Leiter eines Posaunen-Quartetts (mit Rhythmus-Gruppe), oder als musikalischer Direktor der Playboy-Clubs. Aber das ist ja schon bekannt. Ein super Flügelhornist (neben Baker) ist auch noch der bereits erwähnte Clark Terry und als Trompeter noch Harry James, ein wahrer Virtuose. An der Gitarre gefällt mir Wes Montgomery. Und wenn es einen deutschen Musiker dieser Gattung gibt, dem man Tribut zollen muss, dann ist es Bert Kaempfert; selbst wenn man kein Fan von seinem Easy-Listening ist: Wie weit er es mit seiner Musik noch gebracht hat, in einer Zeit wo Jazz und BigBand Musik schon längst nicht mehr die Masse erreicht haben, ist aller Ehren wert.
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