Quentin bekommt mit 22 Jahren einen Job in einer Videothek, wo er sich mit Roger Avary (Regisseur von Killing Zoe) den ganzen Tag Videos reinzieht und darüber diskutiert. Quentins erster Film heißt My Best Friend's Birthday, wird aber nie fertiggestellt. Das war 1986. Ein Jahr später schreibt Tarantino das Drehbuch zu dem brutalen Liebesfilm True Romance und verkauft es 1990 für 50.000 Dollar. Bereits 1988 verfasst er die Story zu dem etwas abgedrehten Film Natural Born Killers, der später von Oliver Stone verwirklicht wird. Stone führte bei Filmen wie U-Turn und dem Vietnamfilm Platoon Regie. Natural Born Killers provoziert viele Kritiken, weil er für zu gewalttätig befunden wird. Auch Tarantino ist der Ansicht, dass Stone etwas übertrieben hat. Die Aussage des Films entspricht aber genau dem Gegenteil, schließlich kritisiert Stone in dem Film die Medien und die Abstumpfung der Menschen gegenüber der Gewalt und nutzt eben diese, um die Aussage zu verdeutlichen.
 Mit den 50.000 Dollar, die Tarantino mit dem Verkauf von True Romance verdient hat, will er sein drittes Drehbuch Reservoir Dogs auf 16mm und in Schwarzweiß verfilmen. Als Schauspieler sollen seine Freunde herhalten; doch dann kommt glücklicherweise alles anders: Er trifft Lawrence Bender, dem es über einige Umwege gelingt, Harvey Keitel (Mean Streets) das Script zukommen zu lassen. Keitel liest Tarantinos Script und ist so begeistert, dass er den Film nicht nur finanzieren, sondern auch gleich mitspielen will. Keitel schafft es auch, die Produzenten Monte Hellmanund und Richard Gladstein von dem Film zu überzeugen. Und so kommt es, dass Reservoir Dogs ordentlich und in Farbe verfilmt wird.
1992 feiert Reservoir Dogs beim Sundance Filmfestival Premiere. Der Film gefällt den Kritikern so gut, dass der Streifen im gleichen Jahr in die Kinos in Deutschland, Großbritannien und den USA zu sehen ist. Tarantinos Karriere hat begonnen, die Zuschauer sind begeistert. Besonders aber in England findet Tarantino viele Fans.
Während Quentin Tarantino verschiedene Filmfestivals besucht, schreibt er zusammen mit seinem Freund Roger Avary das Drehbuch zu seinem Klassiker Pulp Fiction, der 1994 in die Kinos kommt und sogar einen Oscar für das beste Drehbuch erhält. Dazu kamen noch ein Haufen Oscar-Nominierungen (darunter auch Bester Film des Jahres) und die Goldene Palme in Cannes. Pulp Fiction ist Tarantinos bislang erfolgreichster Film und macht spätestens jetzt aus ihm einen gefragten Kultregisseur, der ordentlich Geld auf dem Konto hat.
 Ein Jahr nach seinem Erfolg mit Pulp Fiction, dreht Tarantino zusammen mit Robert Rodriguez (führte Regie bei From Dusk Till Dawn), Alexander Rockwell und Allison Anders die Komödie Four Rooms. Dieser Episodenfilm besteht aus vier verschiedenen Geschichten, die jeweils von einem anderen Regisseur gedreht wurden. Quentin reicht es nicht, nur auf dem Regiestuhl zu sitzen, weshalb er den Hollywoodstar Chester Rush spielt, der mit einigen Freunden in einem Hotel Silvester feiert. Zwar wird ihm vorgeworfen, dass er sich in dem Segment etwas zu sehr selber darstellt, dennoch ist seine Geschichte durchaus lustig und einfallsreich. Für seinen Part kann Tarantino auch Bruce Willis gewinnen, der nicht in den Filmcredits genannt wird. Durch die vier Stories führt Tim Roth als chaotischer Page. Tim war auch schon in Reservoir Dogs als verdeckter Ermittler und in Pulp Fiction als erfolgloser Räuber zu sehen.
1996 schreibt Tarantino dann das Drehbuch zu dem Kultstreifen From Dusk Till Dawn. Die Story stammt von Robert Kurtzman und wieder wird der Film von Lawrence Bender mitproduziert. Als Schauspieler ist wieder Harvey Keitel mit dabei und auch George Clooney, den man bisher aus der US-Arztserie Emergency Room kennt, übernimmt eine Hauptrolle. Der Vampirfilm läuft in den Kinos nicht so gut, weshalb er schnell wieder verschwindet. Dennoch avanciert er zum Kult-Horror-Film der jungen Generation. Es folgen noch zwei weitere From Dusk Till Dawn-Teile, mit denen Tarantino aber nicht mehr viel zu tun hat; er produziert nur noch, was man den Filmen auch anmerkt.
 Wieder ein Jahr nach seinem letzten Film, also 1997, verfilmt Tarantino Jackie Brown. Mit dabei sind Samuel L. Jackson, 70er Ikone Pam Grier, Bridget Fonda und Schauspiellegende Robert DeNiro. Nach dem Film allerdings wird es erst einmal ruhig um Tarantino. Gerüchte kommen auf, dass er an einem Film arbeitet, der zeitlich vor Reservoir Dogs und Pulp Fiction spielen soll. Allerdings stellt sich dies als Fehlinformation heraus, da Tarantino die ganzen Jahre an dem Drehbuch zu Kill Bill bastelt. Wegen der Länge des Streifens, in dem Uma Thurman die Hauptrolle übernimmt, entscheiden sich die Produzenten aus einem Film einfach zwei Teile zu machen. So kommt es, dass einige Monate später Kill Bill: Volume 2 die Kinos erobert. Beide Kill Bill-Teile erscheinen auf DVD, eine Special Edition mit vielen Extras ist in Planung, erschienen ist sie bis heute nicht. |